Mirissa, Sonne und Strand

Mirissa, Tag 4-13, dritte Etappe, 9 Tage.

Wer erinnert sich noch, wie der letzte Artikel geendet hat? Genau, wir sind mit dem Zug nach Mirissa gefahren und haben uns überreden lassen vom Bahnhof  zur Unterkunft mit dem Tuktuk zu fahren. Als Kommentar von unserem Fahrer kam nur: "You happy now?! 😉" Und wie wir das waren und sehr erleichtert dort endlich angekommen zu sein. Wir hätten es vielleicht glauben sollen, als selbst ein "Tuktukfahrer" der nur ein Motorrad hatte, uns mitnehmen wollte: uns beide samt Gepäck!

Wir öffnen das Tor und uns erwartet ein wunderschöner Garten! Wir klopfen an die Haustür und eine junge Frau, die kaum Englisch spricht, macht uns auf. Wir nehmen auf einer Couch im Eingangsbereich Platz und genießen die Kühle. Nach wenigen Minuten ist unser Zimmer fertig und ich muss an mich halten mich nicht gleich aufs Bett zu werfen und unter dem Deckenventilator einzuschlafen :) .

Die Gastgeber sprechen beide kaum englisch, überschütten uns aber mit Aufmerksamkeiten und netten Gesten. Wir bekommen gleich eine Kanne voll einheimischen schwarzen Tee. Das Bett ist riesig und nimmt den meisten Platz im Zimmer ein. Ein Moskitonetz hängt über dem Bett, ich fühle mich wie eine Prinzessin in ihrem Himmelbett wenn ich darunter liege.

Der Plan für Mirissa ist sieben Tage zu bleiben, am Meer, für unsere Hochzeitsreise 😜 und um runter zu kommen nach meinem Examen und dem Auflösen unserer Wohnung. Danach erst sollte das Abenteuer starten. Das Abenteuer hat aber bereits in Colombo und auf der Herreise begonnen. 

Wir bleiben letztendlich 9 Tage in Mirissa, u.a. wegen einer Reggaeparty am Strand (auf der dann doch nur Techno läuft 🤨😭), weil das Zimmer wirklich schön, extrem günstig und überhaupt der Service toll ist. Und ich will ja auch was vom Strand haben und das geht die ersten Tage kaum wegen meiner krassen Erkältung. Wegen ihr komme ich auch kaum in Flitterwochenlaune und weil das Zimmer keine wirkliche Privatsphäre bietet: die Wände sind zwar drei Meter hoch aber reichen nicht bis zur Zimmmerdecke. Das Nachbarzimmer kann quasi alles mithören...🙈😅

 

Gleich nach unserer Ankunft wollen wir natürlich den Ozean sehen. Also ab in die Badesachen und los geht's! Pünktlich zu unserem 2monatigen Hochzeitstag 😍☺️ !

Erst einmal laufen wir Richtung Hafen um von da aus zum Strand zu kommen. Falsch gedacht, der Strand ist durch einen Berg und felsige Klippen vom Hafen getrennt. Trotz dieser Erkenntnis schauen wir uns erst einmal um.

Einen Weg zum Strand zu finden, ohne durch eine Hotelanlage zu laufen, ist schwieriger als gedacht. Wir finden letztendlich einen, der durch ein kleines "Wäldchen" führt, aber eigentlich gleicht dieser eher einer Mülldeponie. Wir haben in einigen Städten noch Probleme mit der Mülltrennung, hier gibt es ganz offensichtlich welche mit der Müllentsorgung! Da werden Prioritäten und Entwicklungsstände ganz offensichtlich. Deshalb werden hier täglich  kleine Feuer entzündet in denen der Müll verbrannt wird. Der Rauch ist oftmals beißend, weil sie auch Plastik verbrennen.

Am Meer angekommen ist alles vergessen. Das Wasser fühlt sich perfekt an, weder zu warm, noch zu kalt. Es erfrischt, ohne dass es für meine liebste Frostbeule schwierig ist rein zu gehen. Dirk beeindruckt mich mit seiner Technik ohne Board die Wellen zu "reiten" und beschert mir einige Lachanfälle.

Nach einem kurzen Sprung in die Wellen, setzen wir uns in eine Strandbar um uns einen Drink zu gönnen. Ich trinke meinen ersten Papayasaft, dickflüssig, fast cremig, süß und super lecker! Wer kann erraten was Dirk getrunken hat? Natürlich MUSSTE er das einheimische "Lion" Bier 🍺 probieren 😆 !

Die Flut steigt stetig und manche Wellen schaffen es bis zu unseren Füßen! Himmlisch!

Auf dem Rückweg laufen wir wieder durch das "Wäldchen" und treffen auf einige Einsiedlerkrebse. Der größte ist unten abgebildet.

Zum Abendessen, gehen wir in einen lokalen Imbiss und bestellen Kottu (ein Gericht basierend auf  in Streifen geschnittenen Teigfladen, die ähnlich schmecken wie Nudeln und mit Gemüse und Ei angebraten werden), das wir mit in die Unterkunft nehmen um es dort im Garten zu verspeisen. Die Hitze im Imbiss, die durch die offenen Flammen der Kochstelle und die Enge des Lokals, das ziemlich voll ist, entsteht, ist kaum zu ertragen. Da hilft auch meine Kühlweste nicht mehr! Dirk bleibt also alleine im Laden und wartet auf das Essen, während ich vor dem Lokal sitze und das Treiben beobachte. Dirk kommt durchgeschwitzt raus😆! In der Unterkunft duschen wir erstmal bevor wir essen.

Am 5. Tag gibt es wieder ein geniales Frühstück! Wir probieren lecker "Pfannkuchen" mit Kokosraspeln, Gewürzen und Zuckersirup. Super lecker aber extrem süß, so dass wir nicht viele essen können!

In den frühen Morgenstunden hatte uns etwas geweckt, eine Melodie, "Für Elise", die uns die nächsten Woche begleiten wird (zum verrückt werden🤪): der Brotmann im Tuktuk, quasi wie ein Eismann nur für Brot... immer, überall, zu JEDER Zeit. Wir wissen nicht, wer mitten in der Nacht Brot kauft, aber anscheinend lohnt es sich, den die fahren zu jeder Zeit in jedem Winkel der Stadt vorbei. Wir sind nirgend sicher vor Ihnen. In keiner Stadt, in keinem Dorf Sri Lankas. 🙄

Da ich immer noch krank bin und schnell wieder gesund werden will, bleibe ich in der Unterkunft und schlafe die meiste Zeit. Denn mein Husten ist so schlimm, auch nachts, dass mein Schlaf 💩 ist und ich total erschöpft bin. 

Dirk geht aber zum Strand, so dass wenigstens einer es genießt. Sonst hätten wir ja auch daheim bleiben können. Und natürlich versorgt er mich am Abend mit Essen. Der beste Ehemann der Welt!

In der Zwischenzeit macht sich die Frau von unserem Host Sorgen um mich und kommt regelmässig vorbei um mir "hot water, madame?" anzubieten oder Tee. Ein Engel!

 

Ich bin tags darauf natürlich noch nicht fit, aber ich halte es nicht mehr aus: ich will auch was sehen und erleben! Also ab zum Strand, in die Surfbar, die Dirk am Vortag entdeckt hat, um einen frischen Saft zu trinken und die Surfer zu beobachten. Auf dem Weg sehen wir unseren ersten Waran!

Überraschung, mir ist das Beobachten nach einiger Zeit zu langweilig, ich will selber tätig werden. Nein nicht gleich auf ein Surfbrett, für die, die jetzt auf lustige peinliche Videos gehofft haben😝! Wir laufen zu einem "Felsvorsprung" am Meer und genießen die Aussicht und die Tierchen, die wir dort finden. Vor allem aber den Sonnenuntergang. 

Und gönnen uns danach unseren ersten Cocktail!