Deniyaya: ab in den Regenwald!

An Tag 15 fahren wir mit dem Bus nach Deniyaya. Wir müssen dafür erstmal zurück nach Matara und dort den Bus wechseln. Es ist ein wenig schwierig den richtigen Bus zu finden, weil dorthin nicht so oft einer hin fährt. Es ist ein weniger touristisches Ziel. Unsere Unsicherheit will sich gleich einer zu Nutze machen. Er spricht ein paar Worte Deutsch und will uns "helfen". Er fragt rum, obwohl das gar nicht nötig ist und verscheucht eine Bettlerin. Wir unterhalten uns mit ihm, weil er dauernd Fragen stellt und wir nicht unhöflich sein wollen. Dazu finden wir es nett mit einem Einheimischen zu sprechen, das haben wir öfters schon gemacht. Nur wollte dieser hier am Ende Geld für seine "Hilfe". Wir haben es schon kommen sehen und müssen über uns selber lachen. Wir wollen ihm ein paar Rupien geben. Und da kommt der Einfallsreichtum dieses Mannes zu Tage: er hätte einen Sohn, der ausländische Währungen sammeln würde. In einem Buch. Da wäre ein westlicher Schein am besten 🙄😆. Er glaubt uns nicht, dass wir unser ganzes Geld gewechselt haben und steht bis zur Abfahrt neben uns... 

Die Fahrt selber war schön, denn wir fahren Serpentinen hoch und haben eine tolle Aussicht. Die Vorfreude wächst mit jeder Kurve: es wird kühler und grüner. Eine ganz neue Landschaft bietet sich uns dar.

Als wir am Busbahnhof mitten in Deniyaya ankommen erwarten uns schon wieder derselbe Trubel und das gleiche Gewimmel wie an jedem Busbahnhof: eine Unmenge an geschäftigen Menschen, Stimmengewirr, Lautsprecher und die verschiedensten Gerüche. Wir nehmen ein Tuktuk zu unserer Unterkunft, weil die außerhalb liegt. Lage und Aussicht sind atemberaubend und der Host ist super sympathisch, wir bekommen gleich eine Kanne Tee auf der Terrasse serviert.

 

Was für eine Aussicht! Es fängt an zu regnen aber das stört uns nicht, im Gegenteil. Ich bin froh, in den Bergen ist es endlich kühler und durch den Regen sogar noch mehr. Wir sind recht müde von der langen Fahrt und organisieren nur den nächsten Tag.

Das Zimmer ist leider nicht so gut, viel Feuchtigkeit an den Wänden und das Moskitonetz ist sehr staubig. In der Nacht werde ich meine Allergietabletten und den Inhalator brauchen... Dafür ist die Aussicht fantastisch und das Essen sehr lecker! 

Die Unterkunft wollen wir nicht wescheln, weil wir uns den Stress für nur zwei Nächte nicht geben wollen kurzfristig etwas neues zu suchen. Dazu wollen wir diese Aussicht nicht missen und wir sind durch Tangalle abgehärtet. Die ehrliche Freundlichkeit des Hosts und seiner Frau, die Aussicht und das leckere Essen (wie immer Reis und Curry, aber unser erstes mit einer Baby Jackfruit) überzeugen. Dazu sind wir tagsüber die ganze Zeit unterwegs. Und zwar geht es gleich am nächsten Morgen in den Regenwald!

Unser Host organisiert einen Guide nur für uns!

An Tag 16 geht es also in den Sinharaja Forest. Der Guide holt uns mit seinem Tuktuk in der Früh ab und wir fahren erstmal eine ganze Weile durch die Berge, auf teilweise nicht geterten Straßen mit vielen Kurven und tollen Aussichten. Die Kühle am Morgen tut unheimlich gut. Der Host hat uns vorher aber noch ein Frühstück gemacht und uns Kinderlunchboxen, mit dem Mittagessen drin, mitgegeben. Unsere Entscheidung trotz des Zimmers hier zu bleiben erweist sich als die richtige Wahl.

Angekommen im Regenwald müssen wir eine Gebühr entrichten, da es ein geschützter Wald (Reservat) ist. Danach empfiehlt der Guide uns die Hosen in die Socken zu stopfen, diese mit Wasser zu befeuchten und mit Salz einzureiben. Dies dient als Schutz vor Blutegeln. Durch die Feuchte hält das Salz. Wir sind die einzigen, die das machen und fragen uns schon ob der Guide uns auf den Arm nehmen will...

später treffen wir aber auf andere Touristen, einer davon hat einen Blutigelbiss durch die Socken abbekommen und blutet leicht. Wir haben wohl einen sehr kundigen Guide bekommen!

Wir sind allein durch den Wald mächtig beeindruckt, noch bevor wir die ersten Tiere sehen. Diese lassen aber nicht lange auf sich warten. Wir sind so froh einen Guide zu haben, weil einige Tiere sich so gut tarnen und verstecken können, dass wir sie einfach übersehen hätten.

Wir sehen eine kleine giftgrüne Schlange, Känguru-lizards (Weibchen und Männlein), Tausendfüßler und einen hump-nosed Lizard.

Leider sind viele Bilder nicht so gut geworden. Als wir das auf dem Laptop gesehen haben, haben wir uns entschieden eine neue Kamera zu kaufen. Die kommt aber erst in ein paar Wochen, denn wir haben sie bestellt und zu meiner Patentante schicken lassen. Sie bringt die dann mit, wenn wir uns auf Bali treffen. Es tut uns leid, für euch und für uns, dass die Bilder nicht ganz so gut sind. Aber bald gibt es bessere!

 

Wir laufen eine Weile durch den Wald, überwältigt von diesem Grün. Der Wald ist leiser als ich dachte und wir finden auch kaum Blumen oder größere Tiere.

Wir laufen über eine Hängebrücke zu einer kleinen Waldstation: ein Ort mit Infotafeln und Toiletten. Die kommen gerade rechtzeitig. Ich habe nämlich an einer Quelle das "gute" Wasser getrunken, das der Guide uns gezeigt hat. Ungefiltert. Wie der Guide auch. Nur macht mein Körper/Darm nicht mit und es will genau zu diesem Zeitpunkt raus. Bin ich froh über das Timing!😅

Wir sehen auch Sri Lanka Riesenhörchen (oder auf Englisch in Sri Lanka giant squirel genannt), aber Bilder von Ihnen können wir nicht machen. Dort wird uns auch eine tote Vogelspinne gezeigt und wir können kurz pausieren. 

Das ist super, denn danach geht es nämlich bergauf und zwar recht steil. Zwei junge Männer, zwei Brüder aus Sri Lanka, haben sich unserer Gruppe angeschlossen. Wir sehen von weitem Affen und hören sie vor allem. Leider kommen wir denen nicht nahe genug um sie wirklich zu sehen und zu fotografieren. Es ist aber so toll sie in freier Wildbahn zu sehen und irgendwie macht das kurze Sichten das ganze umso mehr besonders.

Wir laufen den Berg hoch um an einen Wasserfall zu gelangen. Der ist riesig. Wir können aber nur an einer kleinen Stelle einen ungefährlichen Zugang finden. Der hat es aber in sich, denn dort leben kleine Fische, die gerne die tote Haut an den Füssen Freiwilliger, essen! Es ist so ein unglaublich witziges Gefühl und Erlebnis! Natürliche Fusspflege sozusagen. Dirk ist so kitzelig, er kriegt sich kaum noch ein! Dieses Lachen 😍, da verliebe ich mich doch gleich neu! 🤩😇

Und ein paar Flußkrebse haben wir auch gesehen.

Wir wollen gar nicht weg, so schön ist es hier. Und Dirk kann nicht genug kriegen und kichert wie ein Kind. Unsere Gruppe ist so lustig, wir haben richtig Spaß.

Der Guide lockt uns aber mit einem anderen Wasserfall, in dem wir schwimmen können! Ihr könnt euch nicht vorstellen wie verlockend diese Vorstellung ist. Es ist nämlich unglaublich schwüll und heiß. Der Unterschied zu der Tuktukfahrt oder zu unserem Hostel ist enorm. Also ab dafür!

Auf dem Weg dorthin müssen wir einen Fluß zu Fuß überqueren. Meine Schuhe sind zu rutschig auf den nassen Steinen und ich falle hin. Glücklicherweise noch am Ufer, so dass ich nicht naß werde und ich verletze mich auch nicht.😳Wunder gibt es also doch! 😜 Nachdem ich die Schuhe ausgezogen habe komme ich ohne Probleme rüber.

An diesem Wasserfall ist kein Mensch außer uns, wir können alleine schwimmen! Und wer war als erstes drin? Richtig, ich! Ich war im Nu umgezogen und bin rein gesprungen! Was für ein Vergnügen!

Da ich meine Kühlweste nicht angezogen hatte, bevor wir los gingen, habe ich ordentlich unter der Hitze gelitten. Sowohl die durch die Umgebung als auch die, die ich durch die Anstrengung berghoch zu laufen selbst produziere. Meine Beine fühlen sich Tonnen schwer an und ich stolpere öfter.

Das Wasser ist so kühl, diese Erfrischung ist meine Rettung! Es sind riesige Fische unterwegs und auch eine Wasserschlange! Nach einer Weile lockt uns der Hunger aus dem Wasser. Wir essen am Wasserfall, traumhaft und lecker!

Leider treten wir nach dem Essen schon den Rückweg an. Wir genießen den Spaziergang zurück. Am Fluß rutsch diesmal Dirk ins Wasser und er hat weniger Glück: seine beiden Schuhe sind durchnässt! Ich kriege mich kaum ein vor Lachen und alle stimmen mit ein. Er sagt daraufhin nur, er würde es nur für mich tun, um mich zu unterhalten. 😆

Wir laden unsere zwei Begleiter und unseren Guide noch auf ein kühles Getränk ein bevor wir dann zurück zur Unterkunft fahren. Die Gruppe war echt witzig und die beiden Brüder, vor dem anstehenden Auslandsstudium noch auf Tour durch das eigene Land, sehr interessante Menschen. Ich habe mich sehr gut mit einem von Ihnen unterhalten. Es war einfach toll mit Einheimischen zu sprechen, zufällige Bekanntschaften.

Der Rückweg ist schön (ausser für das Tuktuk, denn bergab auf diesen "Strassen" wird der Federung wirklich alles abverlangt), und wir genießen erneut die Aussicht. Davon kann man nicht genug bekommen!

In der Unterkunft freuen wir uns auf die Hängematte und den schönen Abend, bei dem wir lecker essen und nette Australier kennenlernen. Wir unterhalten uns nett und fallen aber auch bald wieder ins Bett. Am nächsten Tag geht es nämlich gleich weiter, wir werden nach Udawalawe fahren: in einen Nationalpark um wilde Elefanten zu beobachten! Seid gespannt!

Zuletzt bearbeitet am 04.05.2018


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