Als ich den Titel dieses Artikels geschrieben habe, hat mein Herz einen Satz gemacht: vor Aufregung, Vorfreude, Bammel und einem Anflug von Panik!

Wie ich mich fühle? Total aufgeregt, es gibt viel zu tun und die Zeit rast! Wirklich realisieren, dass wir in 5 Tage losfliegen, tue ich aber noch nicht.

Ich werde endlich meinen Traum realiseren... Wie viele Menschen haben diese Chance in ihrem Leben? Ich weiss es nicht. Ich bin aber so unheimlich dankbar, dass es mir passiert.

Aber genau das macht mir auch Angst. Ich habe mir das Ganze tausend mal ausgemalt und davon muss ich Abstand nehmen. Ich will nicht zu hohe/falsche Erwartungen haben und dann enttäuscht werden. Wenn mich das Leben und insbesondere das Leben mit MS eines gelehrt hat, dann, dass Pläne meisten umgeworfen werden müssen, weil es selten so kommt, wie man denkt. Und das ist was gutes! Das Leben wäre ganz schön einseitig und langweilig, wenn alles immer so käme, wie man sich das vorstellt, denn wir würden nicht über unsere eigenen Grenzen gehen und neue Horizonte entdecken.

Diesen Traum endlich zu leben ist auch ein befremdliches Gefühl. Ich hege ihn schon so lange, dass es mir nicht real vorkommt. Ich komme mir vor, als würde ich schweben. Was wahrscheinlich daran liegt, dass wir noch nicht unterwegs sind, sondern uns in so einem Zwischenstadium befinden. Wir haben zwar keine Wohnung oder Jobs mehr, sind aber bei Freunden und Familie, wo wir uns ja auch zuhause fühlen. Das Fremde hat uns noch nicht gepackt.

In den Augenblicken in denen ich aber begreife, dass dieser Traum nicht nur ein Plan ist, an dem ich festhalte um durchzuhalten, sondern es bald Wirklichkeit wird, bin ich überwältigt! Eine Welle an Gefühlen überrollt mich. Ich versuche sie zu unterbinden, zu kontrollieren, um einen klaren Kopf zu behalten solange noch nicht alles organisiert und geklärt ist. Ich weiss aber jetzt schon: spätestens im Flieger werden die Wellen nicht aufzuhalten sein, da gilt es zu genießen und die Wellen zu reiten! :)

 

Was gibt es denn noch alles zu tun? Wir haben trotz vieler Vorbereitungen immer noch einiges zu tun. Das Chaos ist über uns hereingebrochen! Die Website ist noch lange nicht so, wie ich sie gerne hätte, wir haben unsere Ausrüstung oder unsere Papiere (z.B. das Sri Lanka Visum!) noch nicht vollständig. Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht die Hälfte ganz sponntan mit viel Hektik und in letzter Minute regeln würden... xD

Ob ich Angst habe nicht rechtzeitig fertig zu werden? Oh ja! Aber wir hatten einfach die letzten Wochen viel zu viel zu tun. Zwischen meinem Staatexamen, dem Aufbau der Website, der Hochzeit und dem Umzug, haben wir uns nicht auf die faule Haut gelegt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es hinbekommen.

So geht es mir allgemein mit der Reise: ich habe schon ein wenig Sorge, ob mit der MS alles gut geht und ob wir uns zurecht finden werden, aber auch da bin ich zuversichtlich. Letztendlich suchen wir ja genau das: Herausforderungen an denen wir wachsen und die wir gemeisam bewältigen können. Nervosität gehört dazu und zeigt, dass wir nicht unreflektiert an die Reisehe ran gehen.

 

Überraschenderweise, fällt es mir schwerer als gedacht Abschied zu nehmen. Ich dachte immer, das Bewusstsein der Abschied ist nur für eine gewisse Zeit, würde es mir leichter machen und mit den heutigen Möglichkeiten der Kommunikation wird es nur halb so schlimm sein. Weit gefehlt! Ich fühle mich meiner Familie und meinen Freunden so verbunden, ich sehe wie schwer allen der Abschied fällt, wie sehr wir uns gegenseitig vermissen werden... Plötzlich wird mir klar, was ich alles hier verpassen werde. Wie schön und wertvoll diese Geborgenheit ist. Wie sehr ich es genieße, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und an ihrem Leben teilhaben zu dürfen. Ich begreife welch Privileg das ist. Ich erlebe jedes Gespräch und jede Berührung intensiver, ich nehme viele Details bewusster wahr.

Die Menge an Eindrücken und Empfindungen überfordert mich teilweise, auch wenn ich es sehr genieße. All das zu verarbeiten ist nicht einfach. Da wird es ja auf Reisen spannend, weniger wird es da nämlich vermutlich nicht werden!

 

Ich nehme momentan den Zeitdruck sehr deutlich wahr, was auf Reisen ja hoffentlich besser wird. Wir werden es hoffentlich schaffen, unser eigenes Tempo zu finden und uns danach zu richten. Die große Herausforderung wird sein ein gemeisames Tempo zu finden.

Ich merke, wie meine Gedanken rasen und sich überschlagen, ich von einem Thema ins andere gleite und teilweise sogar springe. Falls die Lektüre dieses Posts anstregend und schwer zu verfolgen ist, tut es mir leid. Das gibt euch aber einen guten Eindruck, wie es gerade in mir aussieht!

 

 

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